Unter der Leitung von Dr. Sarah Perumalla, Head of new energy LAB, fand die Sitzung mit den LAB-Mitgliedern, Hildegard Bentele (MdEP), Ingmar Budach (Senat Berlin), Hannes Junker (Vattenfall), Dr. Carsten Reinhold (Eavor GmbH) und Robert Spracjar (DIEAG) sowie 15 weiteren Teilnehmenden im Aman-Ullah Saal am BE-U Behrens Ufer statt.
Robert Sprajcar, Vorstand und CEO der DIEAG, gab einen Überblick über den aktuellen Stand des Bauvorhabens und des Projekts Tiefe Geothermie, dessen Ziel ist am BE-U mehr Energie zu produzieren als zu verbrauchen. Hierfür werden aktuell die Genehmigungslage und Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat und den Wärmeversorgern evaluiert. Er hob die Notwendigkeit der nachhaltigen Energieversorgung für die weitere Etablierung der Stadt Berlin als Innovationsstandort für Technologie und Life-Science hervor und schilderte in dieser Hinsicht das einzigartige Potenzial des BE-Us.
Hildegard Bentele, MdEP, sprach über die im EU-Parlament verabschiedete Geothermie Strategie und Finanzierungsmöglichkeiten des EU Innovationsfonds. Sie unterstrich ihr starkes Commitment, sich bei Wiederwahl auch in der neuen Legislaturperiode für den europaweiten Ausbau der Tiefen Geothermie einzusetzen.
Ingmar Budach präsentierte den aktuellen Planungsstand der Roadmap für die Tiefe Geothermie in Berlin mit Fokus auf die Vorbereitung der ersten drei Erkundungsbohrungen an den Standorten Flughafen Tegel, Fernheizwerk Neukölln und Berlin Buch, die Planung der 3-D Seismik in Berlin und die Beantragung des Bergrechtsfeld durch das Land Berlin. Zu dem stellte er den Zeitplan dieser Aktivitäten (2023-2028) vor und schilderte einige technischen Herausforderungen beispielsweise bei der Umsetzung der 3-D seismischen Untersuchungen im Berliner Straßennetz.
Stephan Hannke, OMV, erläuterte die Must-haves einer erfolgreichen Projektfinanzierung für Tiefe Geothermie im urbanen Raum. Er schilderte die zunehmende Fokussierung der Energiebranche auf die Tiefe Geothermie als wichtige Chance der Energietransformation zu erneuerbaren Energien. Zu dem betonte er die Vorteile der Preisstabilität, Versorgungssicherheit und Skalierbarkeit als ausschlaggebende Kriterien für die Investitionsbereitschaft für die Tiefe Geothermie im urbanen Raum.
Dr. Carsten Reinhold, Eavor GmbH präsentierte erste Lessons Learned aus dem Eavor Projekt in Geretsried bezüglich der Anwendbarkeit der Eavor-Loops im urbanen Raum und am BE-U unter den Aspekten: Platzbedarf, Bohrlogistik und seismisches Monitoring. So ging er auf die Herausforderungen für Bohranlagen und Einflüsse des Stadtlärms für das seismische Monitoring im urbanen Raum ein.
Die Diskussion befasste sich mit den besonderen Gegebenheiten für Tiefe Geothermie Investitionen in Berlin, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik, kommunalen Wärmeversorgern und privatwirtschaftlichen Betreibern und die aktuellen Herausforderungen bei der rechtlichen Gestaltung der Kooperationsmöglichkeiten.
Nächste Schritte:
In diesem Jahr werden vier weitere Sitzungen des new energy LABs stattfinden, um Best Practices zu folgenden Themen und Fragestellungen zu entwickeln:
Mai 2024: Regulatorische Rahmenbedingungen
Wie können Genehmigungs- und Prüfverfahren, u.a. im Bergrecht, für die Realisierbarkeit von innerstädtischen Tiefe Geothermie Projekten optimiert werden?
Juli 2024: Technische Machbarkeit
Welche Voraussetzungen bedarf es für eine erfolgreiche technische Umsetzung im Zusammenhang mit urbaner infrastruktureller und energiewirtschaftlicher Integration?
September 2024: Partizipation
Welche Ansätze, Informationsaufbereitungs- und Partizipationsmaßnahmen unterstützen die Kommunikation und Beteiligung der Bevölkerung in Ballungsgebieten?
November 2024: Veröffentlichung des Leitfadens für die Nutzung der Tiefen Geothermie im innerstädtischen Raum im Rahmen der BE-U Herbstkonferenz der Innovation LABs
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