Seit dem Spätsommer widmen wir uns im new energy LAB den Möglichkeiten und Voraussetzungen der Tiefen Geothermie im innerstädtischen Bereich. Ziel ist das Potenzial dieser Technologie für die Wärme- und Stromversorgung modellhaft auf unserem Quartier und darüber hinaus in Best Practices für die urbane Nutzung zu eruieren. Durch unsere Experten schaffen wir die Verbindung von theoretischem und praktischem Know-How aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Das LAB soll einen Beitrag leisten zur klimaneutralen Stadtentwicklung und Energieautarkie durch die Entwicklung alternativer grüner Energiequellen.
Die Mitglieder sind:
Hildegard Bentele, Mitglied des Europäischen Parlaments seit 2019, engagiert sich im Entwicklungsausschuss, im Ausschuss für Umwelt, öffentliche Gesundheit, Lebensmittelsicherheit sowie Industrie, Forschung und Energie (ITRE). Letzterer prüft momentan ein Initiativbericht zur Geothermie, der darauf abzielt das Potenzial der Tiefen Geothermie in Europa auszubauen. Frau Bentele ist entwicklungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Gruppe und Vize-Koordinatorin der EVP im Entwicklungsausschuss. Von 2011 bis 2019 war sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Vor ihrer politischen Laufbahn wirkte sie als Außenpolitische Beraterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Diplomatin an der Deutschen Botschaft Zagreb. Ihr Werdegang umfasst ein Diplom-Politologiestudium an der Freien Universität Berlin und internationale Erfahrungen in Brüssel, Paris und Heidelberg.
Ingmar Budach ist fachlicher Leiter für den Bereich Tiefe Geothermie der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Als ein erfahrener Geophysiker mit einem Master-Abschluss in Geophysik an der Freien Universität Berlin, widmet er sich seit einem Jahrzehnt der geothermischen Projektentwicklung, insbesondere im Bereich der kohlenstoffarmen Wärmeversorgung. Mit umfassender Berufserfahrung, einschließlich einer langjährigen Tätigkeit bei der Geothermie Neubrandenburg GmbH, bringt er fundiertes Wissen in geophysikalischen Erkundungsmethoden und geothermischen Ressourcen mit.
Dr. Carsten Reinhold, Geoscience & Feasibility Manager bei Eavor GmbH.
Als Explorations-, Untergrund- und Geowissenschaftsmanager sowie leitender Geowissenschaftler mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung verfügt Dr. Reinhold zudem über mehr als 25 Jahre einschlägiger Erfahrung in der Geothermie- und Kohlenwasserstoffbranche. Er ist seit Oktober 2022 als Manager für Geowissenschaften und Machbarkeitsstudien bei der Eavor GmbH tätig. Er hat Erfahrung in der Bewertung und dem Management von Explorationsprojekten in Deutschland, sowie an verschiedenen internationalen Standorten in Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Südamerika. Carsten Reinhold besitzt einen Diplomabschluss in Geologie von der Universität Hannover und einen Doktortitel in Naturwissenschaften (Schwerpunkt Sedimentgeologie) von der Technischen Universität Berlin.
Hannes Junker ist Spezialist für Geothermie und Berater im Transformation Office bei Vattenfall Wärme AG. Er bringt umfassende Expertise in angewandter Geothermie mit über 8 Jahren Erfahrung in oberflächennahe und tiefe Geothermie Projekte, die er von der Konzeptionierung über die Planung bis zur Inbetriebnahme begleitet hat. Herr Junker besitzt einen Diplomabschluss im Maschinenbau von der Technischen Universität Dresden und war u.a. Projektleiter und Bereichsleiter für Verfahrenstechnik bei der Geothermie Neubrandenburg GmbH. Bei dem Kick-off des new energy LABs wurde Herr Junker von Dr. Julian Formhals vertreten. Er ist Teil der Systementwicklung bei Vattenfall Wärme Berlin, hat im Bereich Geothermie promoviert und langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet.
Nächste Schritte:
Beim Kick-off diskutierten die Mitglieder zunächst die aktuelle Ausgangslage für Tiefe Geothermie in Berlin: einerseits wird von allen die große Chance der CO-2 Reduktion und der Gewinn einer stabilen Energiegewinnung gesehen. Andererseits wurden auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten benannt, neben den Fachkräften sind hier die komplexen Prozessabläufe und das langwierige Genehmigungsverfahren zu nennen.
Darüber hinaus wurde bei der Sitzung ein Fahrplan für die dringlichsten Themen und den weiteren Verlauf verabschiedet. Im kommenden Jahr werden fünf Sitzungen stattfinden, um Best Practices zu folgenden Themen und Fragestellungen zu entwickeln:
- Februar 2024: Wirtschaftlichkeit, Finanzierung & Förderung
Welche finanziellen Mechanismen, Investitions- & Förderungsmöglichkeiten eignen sich vorzugsweise für den zuverlässigen Ausbau von Tiefe Geothermie im urbanen Raum? Unter welchen Wirtschaftlichkeitsaspekten kann eine belastbare betriebswirtschaftliche Bewertung von Projekten der Tiefe Geothermie erfolgen?
- Mai 2024: Regulatorische Rahmenbedingungen
Wie können Genehmigungs- und Prüfungsverfahren, u.a. im Bergrecht, für die Realisierbarkeit von innerstädtischen Tiefe Geothermie Projekten optimiert werden?
- Juli 2024: Technische Machbarkeit
Welche Voraussetzungen bedarf es für eine erfolgreiche technische Umsetzung im Zusammenhang mit urbaner infrastruktureller und energiewirtschaftlicher Integration?
- September 2024: Partizipation
Welche Ansätze, Informationsaufbereitungs- und Partizipationsmaßnahmen unterstützen die Kommunikation und Beteiligung der Bevölkerung in Ballungsgebieten?
- November 2024: Veröffentlichung des Leitfadens für die Nutzung der Tiefen Geothermie im innerstädtischen Raum im Rahmen der BE-U Herbstkonferenz der Innovation LABs
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